Trompete / Flügelhorn
Die Trompete gehört zur Familie der Blechblasinstrumente. Sie ist seit der Antike bekannt und wurde zuerst aus Naturmaterialien (z.B. Muscheln, Tierhörner) gefertigt. Heute besteht die Trompete aus Messing, Goldmessing oder Silber. Die heutige Form der Trompete wurde um 1500 entwickelt. Bis 1300 war das Instrument ein gerades Rohr - es gab unterschiedliche Längen - , mit den man nur 4 Töne, hundert Jahre später immerhin 6 Töne blasen konnte. Durch Lippenspannung kann man heute 10 Naturtöne erzeugen. Die dazwischen liegenden Töne entstehen durch die Zuschaltung von Zusatzrohren mit Ventilen. Die Ventiltechnik wurde im 19. Jahrhundert entwickelt. Die gedrückten Ventile bewirken, dass der Windstrom durch Zusatzrohre geführt wird. Durch Druck auf das 1. Ventil wird das Instrument um einen Ganzton tiefer gestimmt; beim 2. Ventil um einen Halbton und beim 3. Ventil um eine kleine Terz. Die Kombination der 3 Ventile erlaubt schließlich eine Vertiefung des Tones bis zu sechs Halbtönen.
Die Trompete kann man als "Königin der Blechblasinstrumente" bezeichnen. Bedingt durch ihren hohen, klaren Ton wurde sie zu festlichen Anlässen gespielt. Sie diente der Repräsentation bei Hofe und übermittelte im Krieg Signale. Städtische Musiker bliesen sie vom Turm herab oder brachten sie bei feierlichen kirchlichen Anlässen zu Gehör. Diese Sonderstellung wurde allmählich wieder aufgehoben. Seit 1925 gewann die Trompete in der Jazzmusik zunehmend an Bedeutung.
Im Musikverein wird die Trompete neben Solo-Aufgaben vor allem in signalartigen Passagen und zur Akzentsetzung verwendet. Oftmals unterstützt sie auch die Flügelhörner in der Melodieführung. Mit ihrem prägnanten, scharfen und durchsichtigen Klang setzt sie sich jedoch von den Flügelhörnern deutlich ab und setzt so Schwerpunkte.
Trompeten gibt es in verschiedenen Stimmungen und Größen. Standardinstrument ist die B-Trompete, die es in zwei Bauformen gibt: die Konzerttrompete mit Zylinderventilen und die "moderne" Jazz-Trompete mit Pumpventilen (Perinetventile).
Quellen: Data Becker, Das große Lexikon 2000, Düsseldorf 1999 Meyers Taschenlexikon Musik